Heute will ich über ein Thema mit einem sehr faden Beigeschmack schreiben - mir geht es darum anzuregen, einmal darüber nachzudenken, was denn mit den eigenen persönlichen Informationen im Internet passiert, wenn man selbst einmal gestorben ist. Vor allem, was mit selbst erstellten Profilen auf diversen Portalen wie Facebook, StudiVZ, hier im Blog, Gayromeo oder bei Messengern wie ICQ, Yahoo etc. geschieht.
Ich fände es ja prinzipiell vernünftig, wenn sich persönliche Profile auf solchen Seiten nach einem gewissen langen Zeitraum der Nichtnutzung von selbst löschen anstatt jahrelang im Internet herumzugeistern.
Ich komme auf diese Idee, weil mir mein ICQ vor ein paar Tagen eine Erinnerung an einen Geburtstags eines anderen ICQ-Profilinhabers zugeschanzt hat. Das ist ja eine sehr geschickte Funktion, diese Geburtstagserinnerung. Nun ist es allerdings so, dass derjenige, an dessen Geburtstag ich da erinnert wurde zu Pfingsten 2009 verstorben ist. Sein ICQ-Account existiert offensichtlich nach wie vor.
Ebenso sein Profil bei Studivz, in das ich gerade eben einmal hineingeklickt habe. Dort fand sich dann auf seiner Pinnwand ein wohl automatisch versandter Eintrag vom Studivz-Team mit den besten und fröhlichsten Geburtstagsglückwünschen zum 24. Geburtstag - auf der Profilseite eines vor fast einem ganzen Jahr Verstorbenen.
Ich finde das irgendwie sehr unangenehm. Und ich vermute, es gibt mittlerweile sehr viele Profile/Seiten/Sonstiges im Internet, die existieren und lebendig erscheinen, obwohl ihr Besitzer/Ersteller selbst nicht mehr lebt. Und in Zukunft wird das sicher auch nicht besser werden.
Vielleicht wäre es das klügste, wenn man selbst eine Liste führt, auf der man alle von sich selbst existierenden derartigen Profile inklusive voller Zugangsdaten (Username und Passwort) auf einer Liste notiert und diese an einem bestimmten Ort deponiert. Und dann schließlich irgendwie verfügt, dass im Falle des eigenen Todes diese Liste von einem sehr guten und vertrauenswürdigen Freund entgegengenommen werden soll und alle dort verzeichneten Profile dann von diesem gelöscht werden. Das bräuchte allerdings enormes Vertrauen in diese Person und würde von ihr auch sehr viel verlangen - und das in einer Phase der Trauerbewältigung.
Die schönere Variante wäre es wohl in der Tat, wenn alle Internetseiten z.B. Profile in der Tat automatisch von selbst löschen, wenn diese z.B. ein Jahr lang nicht mehr genutzt werden.
Ansonsten fallen mir spontan keine weiteren Alternativen ein - außer seine Profile jahre- oder jahrzehntelang auch nach dem eigenen Ableben im Internet kursieren zu haben. Ein sehr ungutes Gefühl.
Und ein sehr schwieriges Thema.
Statue
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Einige Bewohner können in der Nacht kilometerweit durch das Haus wandern,
sehen sie aber eine Pflegekraft dann erstarren sie und können sich keinen
Zentime...
vor 5 Wochen
5 Kommentare:
Hey Frank,
schöner Artikel, und ein trauriges Thema, das immer mal wieder zur Sprache kommt. Wie bei den meisten Internetangeboten können auch bei studiVZ (meinVZ, schuelerVZ) die Angehörigen entscheiden, was mit den Inhalten eines Verstorbenen geschehen soll.
Wenn Du das für Deinen gestorbenen Freund anstoßen willst, sag seinen Angehörigen Bescheid - sie sollen sich an hilfe[ät]studivz.net wenden.
Viele Grüße,
Dein VZ Team
das Problem ist, das die Angehörigen wissen müssen wo man überall angemeldet ist. Ich habe das mit einer Liste und Passwortern erledigt.
Sicher ist Sicher.
Hey Oliver, ich habe mir das auch überlegt, das so zu machen. Dann bleibt nur die Frage, wo ich diese Liste so sicher deponiere, dass sie während Lebzeiten in keine anderen Hände als meine eigenen fällt, aber nach dem Tod dann von einer Vertrauensperson gefunden wird.
In der Annahme, dass ich mich mit diesem Thema nicht allzu sehr beeilen muss (hoffentlich!), lasse ich mir da allerdings noch etwas Zeit zum Nachdenken.
P.S:
Herzlich willkommen auf meinem Blog, Oliver. Ich freue mich immer über neue Leser, auch wenn es zurzeit nicht viel zu lesen gibt.
na ja ich habe einen Ringordner wo sämtliche Kontoverbindungen, Versicherungen etc. aufgelistet sind. mit einer kurzen Beschreibung wo man das innerhalb meiner Wohnung findet.
Meine Geschwister wissen das es einen "Notfallordner gibt" und der stet im Schrank offensichtlich neben der Unterwäsche...
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