Donnerstag, 16. Juni 2011

Alter schützt vor Torheit nicht

Heute Nachmittag in der S-Bahn durfte ich mal wieder eine Omi einen alten Giftzwerg meiner Lieblingssorte erleben.

Episode 1:
Ich warte auf die S-Bahn. Die S-Bahn fährt in die Haltestelle ein und muss etwa 10 Meter vor dem geplanten Haltepunkt bereits früher anhalten und warten, weil der alte Giftzwerg mit seinem Stock und vielen Taschen quer über die Straße und die Schienen schleicht (ja: schleicht... nicht läuft) ohne auf die Bahn Rücksicht zu nehmen. Nachdem diese tolle Person endlich auf der richtigen Seite der Schienen angekommen ist, kann die Bahn endlich einfahren.

Episode 2:
Die Bahn hält, einige Leute steigen aus. Ich und der Giftzwerg (und ein paar weitere Leute) wollen einsteigen. Der Giftzwerg kann nicht abwarten, bis die Aussteigenden die Bahn verlassen haben und drängelt gleichzeitig in die Bahn hinein, während diese noch aussteigen. Als alle Leute ausgestiegen sind steige auch ich ein. Der Giftzwerg steht ratlos herum und kann sich nicht für einen Platz entscheiden (es gibt genug freie Plätze).

Episode 3:
Ich setze mich auf einen Platz, meine Lieblingsperson steht noch immer im Gang, die Bahn fährt los und meine Lieblingsomi wackelt dabei aufgrund ihres unsicheren Stands kurz und flucht über den Fahrstil des Bahnfahrers (der ganz normal losgefahren ist wie immer und an jeder Haltestelle).
Die Person setzt sich neben mich und schaut mich böse an, obwohl ich weder etwas sage noch mache, noch seltsam rieche oder ähnliches. Ich sitze einfach da und versuche, sie zu ignorieren.

Episode 4:
Zwei Haltestellen weiter werden zwei Reihen vor mir zwei benachbarte Sitze frei. Meine Sitznachbarin steht auf und setzt sich nach vorne auf die freien Plätze, weg von mir. Eine weitere ältere Frau, die eben zugestiegen ist, setzt sich neben sie.

Episode 5:
Kurz darauf klingelt irgendwo weiter vorne in der Bahn ein Handy. Der Giftzwerg zetert zwei Minuten lang lautstark über die unverschämte Jugend und die Lärmbelästigung und versucht ihre neue Sitznachbarin mit ins Gespräch einzubeziehen. Diese ignoriert das Gezeter aber und nickt nur mit dem Kopf ohne weiter auf ihre Nachbarin einzugehen.
Den Rest der Fahrt bis zu meinem Ausstieg wenige Minuten später schüttelt die Giftomi nur andauernd den Kopf und pustet deutlich hörbar Luft aus ihrem Mund.

Hach, wie langweilig wäre Bahnfahren ohne unsere lieben Mitmenschen. Hoffentlich werde ich selbst im Alter nie zu so einer unangenehmen Person wie diese Frau.

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